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Hinter uns liegt ein denkwürdiges Osterfest

Wbg Schlosskirche v1Liebe Westerburgerinnen und Westerburger,

hinter uns liegt ein denkwürdiges Osterfest - Feiertage ohne den Besuch von Freunden und Verwandten, ohne gemeinsamen Kirchgang, ohne gemeinsames Osteressen oder österliche Kurzreise. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung hat sich an die Kontaktreduzierungen gehalten. Vielen Dank für dieses disziplinierte Vorgehen, das nun schon

mehrere Wochen durchgehalten wird. Uns alle bewegt aber die Frage, wie es nun weitergehen wird. Die Bundesregierung wird in dieser Woche gemeinsam mit den Ländern die nächsten Schritte beraten. Unterschiedliche Konzepte mit verschiedenen Ansätzen, in welchen Bereichen eine Lockerung beginnen kann, müssen dabei gegeneinander abgewogen werden. Es wird die Aufgabe sein, einen entsprechenden, an nachvollziehbaren Kriterien orientierten Plan, zu erstellen, der ein für Wirtschaft und Gesellschaft verhältnismäßiges Vorgehen mit einer effektiven Pandemiebekämpfung unter Berücksichtigung der medizinischen Versorgungskapazitäten vereint: Ein außerordentlich komplexes Problem mit vielen unbekannten Variablen.

Weiterhin warten wir aber gebannt auf den Zeitpunkt, an dem der Höhepunkt der Pandemie erreicht sein wird, wenngleich wir diesen - und hier liegt das statistische Problem - erst kennen werden, wenn wir ihn überschritten haben. Die Zahlen der letzten Tage lassen auf ein Abflachen der Neuinfektionskurve und eine baldige Normalisierung hoffen. Auch aus unseren europäischen Nachbarländern erreichen uns Nachrichten, dass sich die katastrophalen Infektionszahlen nun zumindest stabilisiert haben.

Wbg Schlosskirche v1

Dennoch besteht bei einem sofortigen Ende der ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen die Gefahr, zu schnell von einer zweiten Welle der Pandemie getroffen zu werden. Eine sofortige, umfassende Rückkehr zum Alltag wird daher wahrscheinlich auch nach dem 19. April nicht möglich sein, wenn auch Erleichterungen in greifbare Nähe rücken.

Dies darf uns aber in unseren Anstrengungen nicht ruhen lassen und wir werden auch in den kommenden Wochen noch viele kreative Ideen benötigen, wie wir der Bedrohung des Virus trotzen und die Einschränkungen erträglich gestalten können. Jeder einzelne ist hierbei gefragt. Über das Osterwochenende konnten wir viele schöne Aktionen beobachten. Als Zeichen der Hoffnung stiegen am Ostersonntag einhundert bunte Luftballons in den Himmel über der Schlosskirche, währenddessen der Choral „Großer Gott, wir loben Dich“ von zahlreichen Sängern und Musikern zuversichtlich an unzähligen Orten unserer Region vorgetragen wurde.

Eine unkonventionelle Idee unserer heimischen Wirtschaft ist sowohl die Ausgabe von „Corona-Gutscheinen“ unseres Gewerbevereins zur liquiden Unterstützung der Westerburger Gewerbetreibenden wie auch die Einrichtung eines Drive-in Schalters zur Essenabholung auf dem Vorplatz unserer Stadthalle. Unterstützen Sie, verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, daher weiterhin wo es Ihnen möglich ist, unseren heimischen Einzelhandel und unsere heimische Gastronomie, die mit einem großen Ideenreichtum versuchen, die gegenwärtige Krise abzumildern.
Überhaupt darf es nicht zu einem Rückgang der Solidarität kommen, je länger diese Krise anhält. Wir können stolz darauf sein, was wir in den vergangenen Wochen mit viel Engagement und ehrenamtlichem Wirken erreicht haben. Vielleicht hat uns das auch ein wenig überrascht in einer Gesellschaft, deren Ton doch in den vergangenen Jahren erheblich rauer geworden ist. Gemeinsam haben wir es in den letzten Wochen geschafft, das Virus einzudämmen, zusammen werden wir es auch schaffen, den Kampf gegen die Krankheit zu gewinnen und miteinander werden wir auch dann das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt wieder in seine vertrauten Bahnen bringen und das Leben feiern.

Ihr
Janick Pape
Bürgermeister der Stadt Westerburg