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Neues Insektenhotel an der Hofwiese aufgestellt

Die Stadt Westerburg bietet neuen Lebensraum für verschiedene NützlingeWbg. Stadt Insektenhotel 2020.02 v1

Dieser Tage wurde an der Hofwiese durch die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs ein neues Insektenhotel aufgestellt. Hierbei handelt es sich um eine künstlich geschaffene Nist- und Überwinterungshilfe für Insekten. Die Stadt Westerburg möchte mit dieser Anschaffung die bereits angestoßenen Projekte

in Sachen Natur- und Umweltschutz sowie deren Nachhaltigkeit weiter ausbauen. Neben dem Anlegen und der Pflege des städtischen Nutzgartens hinter dem Rathaus, der Anregungen für einen eigenen Garten mit Gemüse, Obst und Blumen geben soll, nimmt die Stadt Westerburg in diesem Jahr erstmals an der Aktion ‚Kleine Bienenretter‘ teil. Durch den Bauhof wurden an verschiedenen Grünstreifen in der Stadt Samen ausgesät, so dass bunte Blumenwiesen entstehen. Darüber hinaus ist die Bevölkerung aufgerufen, selbst an der Aktion teilzunehmen. Die Bürger von Westerburg konnten kostenlos im Rathaus Saatgut zur eigenen Verwendung abholen (wir berichteten).

Mit dem jetzt angeschafften Insektenhotel möchte die Stadt Westerburg diesen Weg weitergehen und verschiedenen fliegenden Nützlingen artgerechte Lebensräume bieten. Mit seinem ansprechenden Design ist das neue Insektenhotel an der Hofwiese ein wahrer Hingucker. Insekten sind wichtig „Der Standort am Weg vom Spielplatz zum Marktplatz wurde so gewählt, dass eigentlich den ganzen Tag über die Sonne darauf scheint“, berichtete Stadtbürgermeister Janick Pape, der jetzt zusammen mit der Stadtbeigeordneten Anja Koch das neue Insektenhotel im Rahmen eines Pressetermins der Öffentlichkeit präsentierten möchte.

Wbg. Stadt Insektenhotel 2020.02 v1

Stadtbürgermeister Janick Pape präsentierte zusammen mit der Stadtbeigeordneten Anja Koch das neue Insektenhotel an der Hofwiese.

Bei der Platzierung sei aber auch darauf geachtet worden, dass das Insektenhotel etwas abseits von den Spielflächen der Kinder steht, so der Stadtchef weiter. Wie weiter zu erfahren war, sollen rechts und links neben dem Holzgestell noch blühende Sträucher gepflanzt werden. Ein Schild der NABU Hundsangen liefert Hintergrundinformationen. Dessen Vereinsmitglied Leander Hoffmann war es auch, der das Insektenhotel gebaut hat. Der Naturfreund hat in diesem Bereich reichlich Erfahrung und weiß, welche Materialien geeignet sind und wie diese zu verarbeiten und einzubauen sind. Dabei wählte er Kiefernzapfen von der Schwarzkiefer. Diese sind etwas größer, damit die Bewohner hindurch krabbeln können. Ein Bereich besteht aus Bergahorn, einem Hartholz, das keine Risse bekommt. Viele kleine Bohrlöcher bieten hier Unterschlupfmöglichkeiten. Geschützt werden Hotel und Bewohner von einem kleinmaschigen Draht. Dabei wurde auch darauf geachtet, dass einige Zentimeter Abstand zum Holz bleiben. Dies verhindert, dass die Vögel die Insekten wegschnappen. „Zukünftige Bewohner sind wohl überwiegend die Wildbienen“, weiß Anja Koch. Es kann aber auch sein, dass Blumenwanzen, Flor- und Schwebfliegen sowie Raub- und Marienkäfer, Ohrwürmer, Glühwürmchen und Schmetterlinge Einzug halten. Allesamt leisten sie einen großen Beitrag zur Bestäubung und Befruchtung von Blumen und Obstgehölzen. Diese Insekten und ihre Larven vertilgen Schädlinge mitsamt ihrer Brut. "Einige Insektenarten, die in dem Hotel ein Zuhause finden sollen, sind natürliche Feinde von invasiven Arten wie beispielsweise dem Eichenprozessionsspinner, der auch im Westerwald im Frühsommer immer größere Probleme verursacht“, gibt Pape zu bedenken und ergänzt: „Der Schutz von heimischen Schlupfwespen kann hierbei einen Beitrag zur Eindämmung leisten und die aufwendigen konventionellen Bekämpfungsmethoden unterstützen“. Brutaufzucht und Überwinterung Insekten sind überaus nützliche Tiere. Sie werden auch als Nützlinge bezeichnet. Im Laufe der Jahre hat sich die Natur durch den intensiven menschlichen Eingriff stark gewandelt. Die Folge ist, dass nur noch wenige natürliche Lebensräume für Insekten vorhanden sind. Ein Insektenhotel bietet ihnen eine Unterkunft. So ziehen einzelne Insekten ein und mieten sich das ganze Jahr über ein „Zimmer“. Dort hinein legen sie Eier, die sich dann wieder zu erwachsenen Insekten entwickeln. Somit sind Insektenhotels Nisthilfe und Unterschlupf. Auch an der Hofwiese in Westerburg soll das Insektenhotel seinen Bewohnern eine Möglichkeit zur Brutaufzucht und Überwinterung bieten. Zudem sorgt diese Behausung für Natur- und Bestandsschutz, unterstützt das ökologische Gleichgewicht und ermöglicht dem Betrachter interessante Einblicke in die Lebensweise unterschiedlicher Insekten. „Wir hoffen, dass wir auch hier bald eine Artenvielfalt friedlich nebeneinander lebender Bewohner beobachten können“, freuen sich Koch und Pape auf viele kleine Gäste. (Text und Foto: Ulrike Preis)