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Schwalben sind in der Stadt Westerburg und den Stadtteilen willkommen

Hilfs-Aktion durch künstliche Schwalbennester an öffentlichen GebäudenWbg Stadt Schwalbennest 04 2021.1 v2

„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, so lautet eine bekannte Redewendung. Auf viele Schwalben und einen schönen Sommer freut sich Stadtbürgermeister Janick Pape, der an verschiedenen städtischen Gebäuden Schwalbennester befestigen ließ. Die Bestände an Rauch- und Mehlschwalben sind auch im Westerwald stark zurückgegangen. Um den heimkehrenden

Schwalben das Brutgeschäft zu erleichtern, hat die Stadt Westerburg jetzt durch die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs Schwalbennester aufhängen lassen.
„So möchten wir den Bestand an Schwalben, der in den vergangenen Jahren auch in unserer Region stark zurückgegangen ist, wieder vergrößern“, war von Pape zu erfahren. Um geeignete Stellen zu finden, nahm der Erste Beigeordnete Herbert Schmitz mit dem Geschäftsbereich Städtischer Bauhof Kontakt zu Erich Gläser auf. Dieser ist insbesondere den älteren Westerburgern noch bekannt als „der Vogel Erich“.

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Im Beisein von Stadtbürgermeister Janick Pape (oben rechts) und dem Beigeordneten Herbert Schmitz (unten) befestigten die städtischen Mitarbeiter die Schwalbennester am städtischen Rathaus.

Viele Jahre engagierte sich der heute 82-Jährige als Umweltbeauftragter der Verbandsgemeinde Westerburg. Nicht nur in dieser Funktion kümmerte sich der professionelle Vogelschützer sich um Vogelnester sowie um die Aufzucht und Pflege verletzter und kranker Vögel. „Mein Papa baute früher Schwalbennistkästen selbst“, berichtet Tochter Heike Gläser. Sie war auch die Ideengeberin für die Aktion der Stadt. Bereits Anfang des Jahres hatte sie selbst mehrere Schwalbennester gekauft und aufgehängt. So ging sie mit guten Beispiel voran. Im einem Gespräch mit dem Bürgermeister berichtete sie ihm von ihrem Vorhaben und schlug vor, eine Schwalben-Hilfs-Aktion für Westerburg daraus zu machen. „Wir möchten diesem Beispiel folgen und zunächst an unseren öffentlichen Gebäuden einige Schwalbennester aufhängen“, so Pape.
Bisher wurden 15 künstliche Nester für Rauch- und Mehlschwalben angeschafft. Beim Kauf wurde darauf geachtet, dass diese auch entnommen und gereinigt werden können.
Um das Problem der verschmutzten Wände erst gar nicht aufkommen zu lassen, wurden darunter auch entsprechende Kotbretter befestigt. Diese konnten vom NABU Westerwald bezogen werden.
Mittels eines Hubwagens befestigten die städtischen Mitarbeiter die Schwalbennester jetzt auch am Westerburger Rathaus. Die Nester befinden sich auf der Rückseite zum Rathausplatz unter dem Dachvorsprung und sind so vor Witterungsextremen geschützt. Auch in Gershasen, Sainscheid und Wengenroth wurden an den stadteigenen Gebäuden Schwalbennester aufgehängt.

Engagement für Insekten und Natur
„Schon im vergangenen Jahr haben wir in Sachen Natur und Umwelt verschiedene Projekte angestoßen und unterstützt“, so Pape. Dazu zählt beispielsweise die Anschaffung von zwei großen Insekten-Hotels. Eins davon wurde auf dem Spielplatz an der Hofwiese aufgestellt (wir berichteten). Das zweite fand kürzlich in Gershasen an der Dreschhalle einen geeigneten Platz.
Erfolgreich ist zudem die Zusammenarbeit mit der Aktion „Kleine Bienenretter“ von Rolf Koch, Vorsitzender der Lebenshilfe Westerwald. Diese wird auch in diesem Jahr durch die Stadt Westerburg unterstützt. Erneut hat Pape alle Generationen dazu aufgerufen, in ihren privaten Gärten etwas gegen das Insektensterben zu unternehmen. Hierfür stellt die Stadt Westerburg den Bürgerinnen und Bürgern aus Westerburg und den Stadtteilen kostenlos Saatgut zur Verfügung. Wie bereits im vergangenen Jahr so wird auch in diesem Frühjahr der Bauhof der Stadt Westerburg wieder verschiedene Blumenwiesen anlegen. „So gehen wir auch hier mit guten Beispiel voran“, animiert der Stadtchef zur Nachahmung und erinnert gleichzeitig an den Fotowettbewerb, der für den Nachwuchs ausgeschrieben wurde. „Auch in Sachen Schwalbennester wäre es schön, wenn viele Bürgerinnen und Bürger sich an der Schwalben-Hilfs-Aktion für Westerburg beteiligen und den beliebten Vögeln mit Kunstnestern ein neues Zuhause bieten“, freut sich der Stadtbürgermeister auf Gleichgesinnte. (Text und Foto: Ulrike Preis)