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Westerburger Schloss und Schlosskirche wieder hell erleuchtet

Stadt Westerburg investierte 20.000 Euro in die Erneuerung der AußenbeleuchtungWbg. Stadt Schloss Beleuchtung neu Roemo 12 2021.1 v1

Als besonderes Weihnachtsgeschenk überrascht die Stadt Westerburg ihre Bürgerinnen und Bürger mit der Inbetriebnahme der neuen Außenbeleuchtung von Schloss und Schlosskirche. Ab Heilig Abend werden die beiden Gebäude wieder hell erleuchtet sein. Westerburg ist als „Weihnachtsstadt“ derzeit vielerorts hell erleuchtet und zieht mit ihren unzähligen Lichterketten

 in den Straßen und auf den Plätzen die Blicke auf sich. Doch nicht nur zu diesem Anlass ließ die Stadt Westerburg Geld in neue LED-Leuchten fließen. Auch in die Außenstrahler, die die Westerburger Wahrzeichen, das Schloss und die benachbarte Schlosskirche, das ganze Jahr über bis weit hin hell erleuchten lassen, wurden Investitionen getätigt.

„Jetzt kann die Westerburger Skyline wieder im rechten Licht erstrahlen“, freut sich Stadtbürgermeister Janick Pape über die Inbetriebnahme der neuen Beleuchtung, die dieser Tage von der Westerburger Fachfirma Elektro Künz installiert wurde. „Und das nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern an 365 Tagen im Jahr“, ergänzt der Stadtchef.
Ab jetzt wird die neue Außenanstrahlung täglich für etwa 10 Stunden in Betrieb sein. Die Stadt Westerburg investierte in diese Maßnahme rund 20.000 Euro, wobei sich die Kosten über zwei Jahre verteilen. „Wenn dann bald der dritte Bauabschnitt der Oberstadtsanierung abgeschlossen ist, wird sich der gesamte Oberstadtbereich wieder harmonisch darstellen“, blickt der Stadtchef zufrieden in die Zukunft.

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Den offiziellen Startschuss für die neue Außenbeleuchtung von Schloss und Schlosskirche gaben Herbert Schmitz (von links), Schlossherr Dr. Diether Reusch, Stadtbürgermeister Janick Pape, Gabi Frenz-Ferger, Ulrich Künz und Anja Koch. (Fotos: Röder-Moldenhauer)

Dieser Tage gab Pape gemeinsam mit den Beigeordneten Herbert Schmitz, Gabi Frenz-Ferger und Anja Koch den offiziellen Startschuss für die neue Beleuchtungsanlage. An diesem besonderen Ereignis nahm auch Schlossherr Dr. Diether Reusch teil, der sich ebenso über die erfolgreiche Umsetzung dieses Vorhabens freute. „Wir sind froh und stolz, dass das Projekt noch vor den Weihnachtstagen abgeschlossen werden kann“, so Pape, der dem Schlossherrn für das gute Miteinander dankte.

Stromverbrauch minimiert

Über viele Monate hinweg standen Schloss und Schlosskirche nachts größtenteils im Dunkeln. Die äußere Anstrahlung war altersbedingt ausgefallen, einzig an der Südseites des Westerburger Wahrzeichens funktionierte noch ein kleiner Teil der Beleuchtung. In die Leuchten war Wasser eingedrungen. Die Gehäuse der Strahler waren brüchig beziehungsweise defekt. Die Beleuchtungsanlage war somit nicht mehr zu betreiben, was einen längeren Ausfall zur Folge hatte.

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Künftig wird das Westerburger Schloss von 13 Strahlern angeleuchtet. Bereits im Sommer 2020 wurde der passende Farbton ausgesucht. Die Wahl fiel auf Amber, einen warmen gelblichen Farbton. Da die benachbarte Schlosskirche einen weißen Farbanstrich hat, wurde die Beleuchtung des Gebäudes bewusst in weiß gewählt. Für das evangelische Gotteshaus wurden vier Außenstrahler angeschafft.

Wie von Firmenchef Ulrich Künz zu erfahren war, konnte ein Leuchtenhersteller aus dem Westerwald beauftragt werden. „Auch das Projekt Schlossbeleuchtung war von der aktuellen, allgegenwärtigen Problematik der Lieferketten betroffen, einzelne Bauteile müssen aus Fernost beschafft werden, was einige Monate Zeit und viel Organisationsaufwand in Anspruch genommen hat“, sagte Pape hinsichtlich der Verzögerung, die leider in Kauf genommen werden musste. Doch Anfang Dezember war es endlich soweit und mit der Installation der neuen LED-Beleuchtung konnte auf dem Schlossberg begonnen werden.

Nach einem Beschluss im Westerburger Stadtrat sollte die Beleuchtung im Rahmen der Sanierung mit Leuchten in LED-Technik ausgestattet werden, was eine erhebliche Kostenersparnis bedeutet. „Der Stromverbrauch kann so um fast 80 Prozent gegenüber dem Altbestand gesenkt werden“, erläutert Pape und sprach somit auch die Nachhaltigkeit der Investition an. Bisher waren in der Beleuchtungsanlage Leuchtmittel mit einem erheblichen Strombedarf (etwa 400 Watt/Stunde je Brennstelle) im Einsatz. Die neue Technik habe eine hohe Brenndauer. „Zudem werden die Reparaturkosten minimiert“, ergänzt Ulrich Künz die Vorteile der Neuanschaffung.

Schloss Westerburg

Das Schloss Westerburg, erstmals beurkundet im Jahr 1192, aber wohl schon früher erbaut, basiert auf einer Burganlage aus dem 12. Jahrhundert. Bis ins ausgehende 20. Jahrhundert war das Schloss im Besitz der Familie Leiningen-Westerburg. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es vom Bund Deutscher Jugend als Erholungsheim und Jugendherberge genutzt. Auch eine Weberei war in einem der zahlreichen Zimmer eingerichtet. Nach 1933 beherbergte es ein „Landschulungslager" und wurde während des Krieges als Kinderheim im Rahmen der Kinderlandverschickung genutzt. Nach 1948 wurde das Schloss weiterhin als Erholungsheim für Kinder verwendet. 1962 richtete die „Lebensabendbewegung" ein Altenheim ein. Schließlich übernahm der Westerburger Zahnarzt Dr. Diether Reusch das Anwesen vom damaligen Schlossherrn Graf Konrad.

Heute ist Schloss Westerburg Sitz der Deutschen Gesellschaft für ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ). Alljährlich finden zahlreiche Lehrveranstaltungen für ästhetische Zahnmedizin unter Leitung von Dr. Reusch statt. Des Weiteren werden auf dem Westerburger Schloss mehrere Module des Masterstudienganges für zahnmedizinische Ästhetik und Funktion der Universität Greifswald durchgeführt, bei denen der Schlossherr als eloquenter und praxiserfahrener Referent sein Wissen an Studierende weitergibt. Ebenfalls ist eines der ältesten, privat geführten, zahnmedizinischen Institute Europas auf Schloss Westerburg beheimatet. Durch die „Westerburger Kontakte“ werden an den Wochenenden Seminare für Zahnärztinnen und Zahnärzte angeboten, bei denen viele Inhalte direkt am Patienten gezeigt werden. Hierzu wurde im 3. Obergeschoss des historischen Gebäudes zusätzlich zu den Vortragsräumen eine Ausbildungspraxis installiert. Auch externe Firmen buchen die Vortragsräume für eigene Seminare.

In der romantischen Atmosphäre des Schlosses sind bereits viele Brautpaare den Bund der Ehe eingegangen. Die historische Kulisse macht die standesamtliche Trauung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Im schlosseigenen Restaurant, das im Gewölbekeller untergebracht ist, kann im Anschluss ebenso gefeiert werden wie im Ritter- oder Ahnensaal. Derzeit ist das Restaurant aufgrund der corona-bedingten Einschränkungen im gastronomischen Bereich leider geschlossen.