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Waldbegang mit dem Förster im städtischen Forst

Bürgermeister, Beigeordnete und Ratsmitglieder informierten sich vor OrtWbg Stadt Waldbegehung 07 2021.01 v2

Kürzlich trafen sich Stadtbürgermeister Janick Pape, seine Beigeordneten sowie Mitglieder des Westerburger Stadtrats mit Revierförster Thomas Schwerhoff, um sich vor Ort über den aktuellen Stand zu informieren. Treffpunkt war der Parkplatz am städtischen Friedhof. Zunächst hieß Bürgermeister Pape die Teilnehmer der Waldbegehung willkommen. Aufgrund der Corona-Pandemie

hatte diese im vergangenen Jahr nur im kleinen Rahmen stattgefunden. Diesmal war – wie in den Jahren zuvor - der gesamte Stadtrat zu diesem traditionellen Termin eingeladen.
Den Lebensraum Wald erhalten

Auch in Westerburg verändert sich der Wald dramatisch. Der komplette Fichtenbestand - ohnehin durch die anhaltende Dürre geschwächt - ist vom Borkenkäferbefall betroffen. Die Fichte ist eines der Hauptbauhölzer. Deutschland wird daher mittelfristig in nennenswertem Umfang auch Holz importieren müssen, um den Bedarf zu decken, erläuterte Schwerhoff.
Wärmetolerantere Baumarten wie beispielsweise Elsbeere, Mehlbeere, Esskastanie und Walnussbaum anzupflanzen, sei eine Möglichkeit, den Lebensraum Wald zu erhalten sowie auch
Wertholz für die stoffliche Verwendung (z. B. Massivholzmöbel) zu erzeugen. Bei ihrem Rundgang konnten sich die Teilnehmer aber auch von der natürlichen Verjüngung des Waldes überzeugen. „Auf den für den Wald hervorragend geeigneten Böden des Westerburger Forstes wachsen viele kleine Buchen, Eichen, Ahorn- und Nussbäume und sogar neue Fichten heran“, stellte der Bürgermeister fest.

Wbg Stadt Waldbegehung 07 2021.01 v2

Stadtbürgermeister Janick Pape (Mitte), seine Beigeordneten und Mitglieder des Stadtrats im Gespräch mit Revierförster Thomas Schwerhoff (3.v.li.).

Herausforderung für die kommenden Jahre
Wie Schwerhoff erläuterte, könnten Flächen, in denen eine Wiederaufforstung unrentabel ist, aber andererseits ein besonderes Ökosystem darstellen, aus der Bewirtschaftung genommen werden. Diese könnten dann in ein Ökokonto eingebucht werden. Hier entstehe zunächst ein sogenannter Vorwald mit Holunderbüschen und Haselnusssträuchern, Birken, Wildkirsche und Eberesche, bevor in einigen Jahrzehnten wieder die heimischen Hauptbaumarten das Bild prägen.
„Die Arbeit in unseren Wäldern wird nachhaltig und behutsam und unter Vereinbarung von Ökonomie und Ökologie, von Bereitstellung von Erholungsraum und Sicherung unseres Landschaftsbildes ausgeführt. Entscheidungen von heute prägen den Wald in den kommenden Jahrzehnten. Hier mit den Forstämtern des Landes regionalspezifische und ausgewogene Lösungen zu finden, das ist die Herausforderung der kommenden Jahre“, ist sich Pape sicher.
„Der Westerburger Wald mit seinen 420 Hektar bleibt erhalten, er wird jedoch anders belebt“, ging auch Schwerhoff auf die Veränderungen ein.
Mit der Aufarbeitung von Käferholz sei derzeit der ortsansässige Forstbetrieb Firma Podlech vom Buchenhof beauftragt. Für die Bewältigung der Dürre- u. Borkenkäferkatastrophe kommen üblicherweise Großmaschinen zum Einsatz.
Wie im Gespräch mit dem Förster zu erfahren war, kann man durchaus auch schonend mit moderner, großer Forsttechnik arbeiten. Es wurde auch deutlich, dass die Aufarbeitung mit ortsansässigen Firmen, die mit dem heimischen Wald verbunden sind, wie im vorliegenden Fall, sehr sinnvoll ist. So spielt die eingesetzte Technik (breite Reifen, Verbreiterung der Aufstandsfläche durch Raupenbänder bei Nässe etc.) eine große Rolle bei der Pfleglichkeit.
Es geht darum, dass die Großtechnik im Wald durchaus auch positiv beleuchtet werde. Die Holzernte beispielsweise mit Pferdeeinsatz durchzuführen, stelle eher eine Nische dar. In Kombination mit Maschinentechnik und unter bestimmten Bedingungen könne ein Rückepferd sinnvoll eingesetzt werden, jedoch nicht als alleiniges Holzernteverfahren. Wie weiter zu erfahren war, sind durch die Forstmaschinen die Unfallzahlen im Wald die letzten Jahrzehnte rapide gesunken.