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Stadt Westerburg ehrte langjährige ehemalige Stadtratsmitglieder

Goldene Ehrennadel für Roswitha Flender, Ramon Garcia und Markus SaberniakWbg. Stadtrat Ehrung 04 2022.1 v2

Die Goldene Ehrennadel der Stadt Westerburg - so sagen es die Regularien - kann durch den Bürgermeister an Personen verliehen werden, die sich in besonderer Weise auf politischem, kulturellem, sozialem, wirtschaftlichem oder sonstigem Gebiet um die Stadt und ihre Einwohner verdient gemacht haben. Dieser Tage konnten sich Roswitha Flender, Ramon Garcia und Markus

Saberniak über diese besondere Auszeichnung freuen. Sie gehörten bis vor kurzem zu den Mitglieder des Stadtrats, die mindestens drei Wahlperioden diesem Gremium angehört haben.
Am Freitagabend fand deshalb im Ratssaal der Stadt Westerburg eine besondere Feierstunde statt. Hierzu konnte Stadtbürgermeister Janick Pape neben Ehrenbürger Gerhard Krempel, dem Europaabgeordneten und Stadtbürgermeister a. D., Ralf Seekatz, auch Kreistagsmitglieder, seine Beigeordneten, die Kolleginnen und Kollegen des Stadtrats, sowie die zu Ehrenden mit Begleitung begrüßen. Im Mittelpunkt des Abends standen Roswitha Flender und Markus Saberniak. Ramon Garcia konnte leider aus beruflichen Gründen nicht an dieser Feier teilnehmen.

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Roswitha Flender (Mitte) und Markus Saberniak (2. v. li.) freuten sich über die Goldene Ehrennadel der Stadt Westerburg. Es gratulierten neben Stadtbürgermeister Janick Pape (2. v. rechts) auch die Laudatoren MdEP Ralf Seekatz (links) und der Erste Stadtbeigeordnete Herbert Schmitz (rechts).


60 Jahre Ratserfahrung

„Heute verabschieden wir uns von etwa 60 Jahren Ratserfahrung“, hob Janick Pape in seiner Rede hervor und ergänzte: „Von Erfahrung, die über die Jahre in unzähligen Stadtrats- und Fraktionssitzungen, Ortsterminen, Ausschüssen, Begehungen, Bürgerversammlungen, Parteitagen und Gremienzusammenkünften, an unzähligen Wahlkampfständen, in unzähligen Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern, in Debatten und Diskussionen, Reden, Telefonaten und politischem Schlagabtausch angesammelt und erprobt wurde“.
Roswitha Flender, die vom 19. August 1999 bis zum 31. Dezember 2021 für die WuB (Wir unabhängigen Bürger) Fraktion im Stadtrat vertreten war, kann auf mehr als 20 Jahre und vier Legislaturperioden Kommunalpolitik ohne Unterbrechung – davon 6 Jahre als Fraktionsvorsitzende - für ihre Heimatstadt zurückblicken. Markus Saberniak, im Stadtrat für die SPD Fraktion, war vom 19. August 1999 bis zum 30. Juni 2021 im Stadtrat. Er fungierte ab dem 9. Juli 2009 als Fraktionsvorsitzender, jeweils mit Unterbrechungen, was mehr als drei Perioden Stadtratsangehörigkeit und über zwei Perioden Fraktionsvorsitzendentätigkeit ergibt. Ramon Garcia, war ebenfalls für die WuB Fraktion im Stadtrat. Seine drei Legislaturperioden in diesem Gremium begannen am 23. September 2004 und endeten am 2. März 2021.

Dabei ging Pape in seiner Rede auch auf die Doppelbelastung von Beruf und Mandatsausübung aus, was auch die ehemaligen Ratsmitglieder Simone Reichelt und Thomas Bixby dazu bewogen habe, ihr Stadtratsmandat am Ende des vergangenen Jahres niederzulegen. Wie Pape weiter ausführte, müsse die Verantwortung für Entscheidungen des Gemeinwesens demokratisch von Menschen getroffen werden, die exemplarisch für die Bandbreite der jeweiligen Gesellschaft stehen, die von ihren Entscheidungen betroffen sind. Wichtig sei es, dass das Gremium aus Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Berufe, Geschlechter, mit unterschiedlichem Hintergrund und auch unterschiedlicher Erfahrung bestehe.

Symbolischer Schlusspunkt
Roswitha Flender hatte nach ihrem 70. Geburtstag im vergangenen Jahr beschlossen, kürzer zu treten und sich verstärkt „nur“ noch auf Verbandsgemeindeebene, wo sie als Fraktionsvorsitzende fungiert, in die Ratsarbeit einzubringen. Markus Saberniak, war im vergangenen Jahr kraft Gesetzes durch die Übernahme neuer Aufgaben bei den Verbandsgemeindewerken aus dem Rat ausgeschieden. „Beide habt ihr euch aber nicht in Politrente verabschiedet. Wer sich über eine so lange Zeit für unsere Heimatstadt engagiert hat, der kann nicht so schnell davon lassen“, so Pape. „Für alle Verdienste in den vergangenen Jahren um unsere Heimatstadt Westerburg möchte ich euch heute herzlich danken. Die Verleihung der Goldenen Ehrennadel ist nochmal ein symbolischer Schlusspunkt hinter eurem jahrzehntelangen Engagement zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger“, hob der Stadtchef hervor.

Wie ein Fels
Die Laudatio für Roswitha Flender hielt der Erste Stadtbeigeordnete Herbert Schmitz. Er stellte die spannende Frage: „Wie viel Idealismus muss eine Person haben, um diese vielfältigen Arbeiten zu bewältigen? Wo nimmt man die erforderliche Zeit her?“. „Wer mitreden will, muss sich vorbereiten und Roswitha ist vorbereitet“, bekräftige Schmitz im Hinblick auf ihr unermüdliches Engagement in der Partei und in den verschiedenen Ausschüssen, der sie angehörte sowie den Antrieb für die Umsetzung ihrer Ideen. „In der Kommunalpolitik ist das wie im richtigen Leben.

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Hat man Erfolg, wird man gefeiert. Gelingt das Vorgenommene nicht so wie gedacht, wird diskutiert und nach Lösungen gesucht. Aber auch da steht Roswitha wie ein Fels und gibt so schnell nicht auf“, betonte Schmitz. Es zeichne sie aber aus, dass nach den Sitzungen noch gesprochen werde. Überdies habe sie stets ein offenes Auge, zum Wohle der Allgemeinheit. Einen hohen Stellenwert habe für sie die Familie, der sie nun mehr Zeit widmen möchte.

Mit Rat und Tat
„Wir zwei sind den kommunalen Weg fast ununterbrochen gemeinsam gegangen“, erinnerte Ralf Seekatz in seiner Laudatio für Markus Saberniak. „Ab 2009 wurde er Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, der kurze Zeit später auch als Haupt-, Bau- und Finanzausschuss auch fürs Bauen zuständig wurde. Ab dieser Zeit war Markus aufgrund seines technischen Sachverstandes in fast alle Baumaßnahmen tief eingebunden. Als Bürgermeister war ich froh, ihn an meiner Seite zu haben.

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Bei der Sanierung der Dorfgemeinschaftshäuser, der Spielplätze, dem Ausbau von sieben Straßen zum Abschluss der Innenstadtsanierung, der Oberstadtsanierung oder auch der Sanierung des Burgmannenhauses - bei all diesen Maßnahmen stand er mir mit Rat und Tat zur Seite, brachte sich ein und hatte viele gute Vorschläge“, erinnerte sich Seekatz dankbar zurück. Dabei lobte der CDU-Politiker auch das gute Miteinander der Parteien innerhalb des Stadtrats.

Symbolische Teilnahme
Die Verleihung der Goldenen Ehrennadel für das ausgeschiedene Ratsmitglied Ramon Garcia werde in den nächsten Tagen erfolgen, so Pape. „In gewisser Weise ist er aber dann doch heute Abend zumindest symbolisch bei uns, denn das Ergebnis seiner beruflichen Tätigkeit, nämlich die Brötchen, die es im Anschluss an die Veranstaltung zur Gulaschsuppe geben wird“, berichtete der Bürgermeister.

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Nachdem Roswitha Flender die Goldene Ehrennadeln, Urkunde und einen bunten Blumenstrauß aus den Händen des Stadtbürgermeister in Empfang genommen hatte, bedankte sie sich für die vielen Jahre guter Zusammenarbeit. In den Anfangsjahren habe ihr Jörg Bastlein, der damalige Schulleiter der Realschule, politische Hilfestellung gegeben und sie stets motiviert. „Ehrenamt ist für mich das, was ich als soziale Mitarbeit empfinde und das ist derzeit die Ukraine-Hilfe. Wir wollen alle eine gute Heimat haben“, so Flender. Auch Markus Saberniak bedankte sich für die besondere Auszeichnung. Für einen schönen musikalischen Rahmen des offiziellen Teils sorgten die Turmbläser der Stadtkapelle Westerburg. Im Anschluss ging es zum gemütlichen Beisammensein über. (Text und Fotos: Ulrike Preis)